Dörnbach - Das Dorf der „Gummere“
Dörnbach liegt ca. 4 Kilometer südwestlich von Rockenhausen. Gegründet wurde es wohl, als eine Ansiedlung von Thüringern sich hier niederließ, wann genau ist dabei nicht bekannt. Den Namen dieses beschaulichen 556-Einwohner-Dorfes findet man bereits im 12. Jahrhundert n. Chr. erwähnt. Der gleichnamige Bach fließt als linker Nebenfluss der Alsenz entlang des nordöstlichen Ortsrandes. Mittendurch fließt der Wetzenbach, der zentral im Ort in den Dörnbach mündet.
Der Ortsname Dörnbach hat dabei nichts mit Dornen zu tun, sondern ist aus „Duringebach“, was so viel wie „Bach des Düring“ (Thüring) bedeutet, entstanden. Die Dornen findet man allerdings auf dem Wappen wieder, welches den von einem Dornenkranz umgebenem Bach darstellt. Bekannter ist Dörnbach in unserer Region unter anderem durch den Namen „die Gummere“, was man auf dem Dorfplatz, der 2016 fertig gestellt wurde, eindeutig sehen kann.
Wie die Dörnbacher zu dem Namen „die Gummere“ gekommen sind, erzählt eine Geschichte vom vergangenen Jahrhundert. Als Kerwe gefeiert wurde und die Kerweborsch kein Geld in der Tasche hatten, sind sie im Dunkeln durch die Gärten gezogen um dort die Gurken zu entwenden. Diese wurden dann auf der Kerwe beim Eintritt in den Tanzsaal verkauft, um dann zünftig Kerwe feiern zu können.
Während Dörnbach, wie viele Gemeinden in der Umgebung auch, früher sehr stark durch Landwirtschaft geprägt war, pendeln heute viele Arbeitnehmer zwischen Arbeitsplatz und Wohnort hin und her. Geschäfte und Gasthäuser gibt es keine mehr, aber einige Betriebe im Ort bieten ihre Dienste an, wie beispielsweise eine Schreinerei und eine Raumausstatterin. Auch der Weißdornhof lädt zum Verweilen ein: Eingebettet in einer Denkmalzone aus Buntsandsteingemäuern traditioneller Dreiseithöfe können die Räume für Veranstaltungen und Seminare genutzt werden, auch eine Ferienwohnung ist integriert.
Die Kirche im Ortskern wurde 1969 als Gotteshaus für zwei Konfessionen, jedoch nicht direkt als Simultankirche, gebaut: Jede Konfession hat einen eigenen Raum. In der 1999 renovierten Kirche bietet der evangelische Teil den größeren Raum.
Was in Dörnbach aktuell angestrebt wird, ist die Verwirklichung des Bürgerzentrums. Das momentane Bürgerhaus mit integriertem Feuerwehrgerätehaus ist sehr renovierungsbedürftig. „Das neue Bürgerzentrum soll hell, freundlich und vor allem barrierefrei begehbar sein, da das alte Bürgerhaus (Baujahr 1979) dies leider nicht bieten kann“, so Ortsvorsteher Georg Nickel.
Herr Nickel blickt positiv in die Zukunft: Die Erweiterung des Neubaugebietes „Im Schlüssel“ mit weiteren 20 Bauplätzen inklusive Glasfaseranschluss, sowie die nahegelegenen Angebote für Familien (der Kindergarten in Gundersweiler, die Paula-Best-Grundschule in Imsweiler, die weiterführenden Schulen in Rockenhausen und Winnweiler) und die Nähe zur Autobahn in alle Richtungen sind günstige Standortfaktoren für Dörnbach.
Der Ort wird geprägt vom regen Vereinsleben der 5 ortsansässigen Vereine, der gut eingespielten Feuerwehr und dem harmonischen Miteinander der Einwohner. Natürlich musste Dörnbach, wie auch andere Gemeinden, in diesem Jahr Festlichkeiten, wie z.B. die Maifeier oder das Gefüllte-Fest, absagen. Auch die Kerwe wird aufgrund der Pandemie nicht durchgeführt werden können.
Die Zeit in Dörnbach kann man auch gut in der Natur verbringen: Neben den vielen angrenzenden Waldstücken führt der Wanderweg „Rund um den Wachthübel“ durch den Ort. Der Zeltplatz direkt am Ortsrand in einer Waldlichtung lädt zum Verweilen ein: Er ist mit einer Küche, zwei WCs, einer überdachten Grillstelle und einer Feuerstelle gut ausgestattet. Und wer etwas ganz Besonderes sehen möchte, kann sich im Eicheler-Wald am Feldweg zwischen der Hügelstraße und Dörrmoschel das älteste datierte Steinkreuz in der Pfalz ansehen: Um diesen sogenannten „Mordstein“ aus dem Jahre 1522 ranken sich viele Sagen, vermutlich wurde er als Sühne- oder Erinnerungsmal für einen Mord errichtet.
„Schön ist es auch, auf der Sinnesliege auf dem Kinderspielplatz im Imsweilerweg zu liegen, da kann man über den Ort sehen und die Gedanken schweifen lassen. Ich lebe gerne hier, weil dies meine Heimat ist, mit der ich mich identifizieren kann und ich alles finde, was ich benötige. Neubürger werden willkommen geheißen und schnell integriert“, so Nickel.